Werder Bremen nimmt nach knapp zwei Wochen Urlaub am Donnerstag das Training auf, am Freitag geht es dann bis zum 11. Januar auf die Sonneninsel Mallorca. „Ob sich dann personell etwas ändern wird, darüber möchte ich nicht spekulieren“, ergänzte Frank Baumann.
Sein Plan bleibt es, die Mannschaft gezielt zu verstärken. Auf welchen Positionen, das wollte der Sportchef des SV Werder Bremen nicht verraten. Es gehe ohnehin mehr darum, einen Spieler zu finden, der auf dem Platz eine gewisse Dominanz ausstrahlt und dadurch seine Kollegen im harten Abstiegskampf emotional mitreißen kann.
Bis auf die verletzten Niclas Füllkrug, Kevin Möwald und Theodor Gebre Selassie sollen alle Spieler mit ins Werder-Trainingslager reisen. Bei Ömer Toprak wird nach seiner langen Pause wegen einer Wadenverletzung mit einer Rückkehr ins Mannschaftstraining gerechnet. Bei Josh Sargent und Ludwig Augustinsson (beide Muskelfaserriss) ist noch offen, welches Programm sie schon absolvieren können.
Claudio Pizarro wird am Donnerstag beim Trainingsauftakt fehlen. Der 41-Jährige darf direkt nach Mallorca reisen. (kni)
Zur letzten Meldung vom 30. Dezember 2019:
Der SV Werder Bremen möchte möglichst schnell neue Spieler verpflichten, könnte auf dem Transfermarkt aber Geduld brauchen.
Der Urlaub war ohnehin nur kurz, und nun ist er fast wieder vorbei: Am Donnerstag startet Werder Bremen in die Vorbereitung auf die Rückrunde. Erst eine Einheit zum Reinkommen am Osterdeich, tags drauf geht es dann per Flieger ins Trainingslager nach Mallorca. Und dann wird sich zeigen, ob der Wunsch von Trainer Florian Kohfeldt in Erfüllug geht. „Natürlich ist es jetzt unser Bestreben, sehr früh die Mannschaft zusammenzuhaben, mit der wir in die Rückrunde gehen wollen“, hatte der Trainer nach dem letzten Hinrundenspiel in Köln gesagt. Bisher ist aber noch kein Neuer da. Das hat Gründe, denn Werders Suche nach Verstärkungen gestaltet sich durchaus kompliziert.
Da ist zum einen der Name Jannik Vestergaard, ein klangvoller Name, den sich nicht nur viele Fans zurück nach Bremen wünschen. Auch Werders Verantwortliche um Sportchef Frank Baumann und Neu-Scouting-Chef Clemens Fritz arbeiten weiterhin an der im doppelten Wortsinne großen Lösung für die Innenverteidigung. Mit seinen 1,99 Metern Körpergröße, seiner Erfahrung in der Bundesliga und speziell auch in Bremen wäre der Däne, der beim Premier-League-Club FC Southampton aufs Abstellgleis geraten ist, eine Soforthilfe. Und ist entsprechend schwer zu bekommen.
Die Verhandlungen zwischen den Clubs gestalten sich derzeit kompliziert, was in erster Linie am finanziellen Aspekt liegt. Werder Bremen hat die Hoffnung auf eine Vestergaard-Leihe deswegen aber noch nicht aufgegeben. Für Sportchef Frank Baumann stellt sich die Frage, was nun wichtiger ist. Trainer Florian Kohfeldt schnellstmöglich neue Spieler zu besorgen, oder auf die besondere Lösung, die oftmals Geduld erfordert, doch noch länger zu warten? Das Winter-Transferfenster in der Bundesliga ist vom 1. bis 31. Januar geöffnet.
Im Idealfall wollen die Bremer, die als Tabellen-17. überwintern, in diesem Zeitraum drei Spieler verpflichten: Einen Innenverteidiger, einen Mittelfeldspieler und einen Mittelstürmer. „Eigentlich müssen wir überall ansetzen“, hatte Kohfeldt zugegeben. Neben sportlicher Qualität steht eines ganz weit oben auf dem Anforderungsprofil: Führungsstärke. Vor allem im Defensivbereich sucht Werder Bremen nach einem Typen, nach jemandem, an dem sich die Mitspieler aufrichten können.
Jannik Vestergaard, der schon 185 Bundesligaspiele absolviert hat (davon zwischen Winter 2015 und Sommer 2016 54 für Werder), wäre so ein Mann. Eduard Löwen von Hertha BSC, den die „Bild“ mit Werder in Verbindung bringt, eher nicht. Deswegen dürfte der 22-jährige U 21-Nationalspieler, der als Sechser und in der Abwehrmitte agieren kann, nicht die priorisierte Lösung sein. Dem Ex-Nürnberger fehlt es nach erst 29 Erstliga-Einsätzen an der nötigen Erfahrung, um in Bremen sofort als Typ vorangehen zu können. (dco)